Bei der Tagesstruktur ist viel los
Erst Corona – jetzt auch Caruso
Die Arbeit der Tagesstruktur wurde durch Corona stark verändert und jetzt startet mit Caruso und seinen Hennen ein Hühnerprojekt, dass allen viel Spaß bereitet und für Abwechslung sorgt.
Noch vor der allgemeinen Kontaktsperre wurde beschlossen, unsere Bewohner und Bewohnerinnen noch besser und effizienter vor Corona zu schützen. Das bedeutete für die Bewohner, kein Arbeiten mehr in den Werkstätten und auch kein Wechsel in die Tagesstruktur.
In der Tagesstruktur verbringen die Bewohnerinnen und Bewohner den Tag, denen es nicht möglich ist in einer Werkstätte zu arbeiten. Ein entsprechendes Tagesprogramm wird anhand der individuellen Bedürfnisse zusammengestellt.
Diese Änderung bedeutete für die Bewohnerinnen und Bewohner, dass sie alle in ihren Gruppen bleiben – quasi zuhause bleiben.
Für das Team der Tagesstruktur bedeutete es, dass sich alle auf die einzelnen Wohngruppen fest verteilen, um so wenig Wechsel wie nur möglich reinzubringen.
Auch hinsichtlich des Arbeitsalltages hat sich viel verändert, jeden Morgen gehen alle Mitarbeiter aller Gruppen durch eine Art Schleuse und wechseln dann immer ihre Kleidung. Seit kurzem gibt es für alle extra Dienstkleidung. Auch die von vielen fleißigen Helfern genähten Masken, werden angezogen. Die Sicherheit der Bewohnerinnen und Bewohner ist uns sehr wichtig.
Schon nach kurzer Zeit haben sich die neu gebildeten Teams gut zusammengefunden und arbeiten mit viel Engagement zusammen. Für viele hat sich der ganze Ablauf geändert, einige Kollegen in den Teams hatten zuvor wenige Tagdienste bzw. lange Dienste. Die Kollegen aus dem Team der Tagesstruktur mussten sich auf viele neue Gegebenheiten einstellen. Für alle war dies ein gemeinsamer Entwicklungsprozess.
Gemeinsame Teambesprechungen und Meetings mit Vertretern aller Gruppen, tragen dazu bei, dass trotz aller Trennung, die Informationen schnell weitergeleitet werden können. Probleme und Sorgen werden gehört und behoben.
Auch die Bewohnerinnen und Bewohner, mussten sich erst einmal in der neuen Situation zurechtfinden. Ihr Ablauf hatte sich ja auch komplett geändert. Doch zu unser aller Überraschung ging der Prozess ziemlich schnell und unkompliziert. Die gewohnten Ausflüge und Besuche im Café oder die Besuche der Angehörigen mussten jetzt ja erst mal unterbleiben, auch gemeinsames Einkaufen wäre zu riskant. Dafür bleibt jetzt mehr Zeit mit den Eltern zu telefonieren oder zu skypen. Auch kleine Spaziergänge bei herrlichem Frühlingswetter genießen unsere Bewohner und Bewohnerinnen.
Das Team der Tagesstruktur integriert ihre bisherigen Angebote auf alle Wohngruppen und alle können mitmachen beim Snoezelen, bei der Sehrestförderung, beim Sehtraining, der basalen Stimulation, bei einer Traumreisen, beim Musizieren und vielem mehr.
Die Tagesstruktur hat schon vor dem Ausbruch von Corona fleißig mit den Bewohnern an dem Projekt „Hühner“ gearbeitet. Als erstes wurde ein Hühnerstall gebaut und ein angemessener Bereich auf unserer Wiese eingezäunt. Der Stall wurde mit Stroh ausgelegt, damit sich die Hühner wohlfühlen, wenn sie einziehen. Der eigentliche Besitzer der Hühner ist Lenny (11 Jahre), seine Mutter Judith Schäfer leitet die Tagesstruktur. Lenny hat seine Hühner als Leihgabe der Lebenshilfe ausgeliehen.
Leihvater Lenny mit Caruso
Brahma Hühner sind besonders zahm und lassen sich gerne streicheln. Vor etwa einer Woche war es endlich soweit, 3 Brahma Hühner und der Hahn Caruso bezogen ihr Gehege. Seitdem die Hühner da sind, dreht sich in den Gruppen alles um das Huhn. Es wurden bereits diverse Hühner gebastelt, zum Teil mit echten Federn. Die Bewohnerinen und Bewohner freuen sich täglich, wenn sie mit uns Eier einsammeln dürfen. Passend zu Ostern können die Eier ausgeblasen und eingefärbt werden oder zu leckeren Zwischenmahlzeiten wie Rührei, Omelett, Kuchen oder Frühstückseiern verarbeitet werden.
Caruso
Am Hühnerstallgehege gibt eine Liste was unsere Hühner fressen dürfen und was besser nicht. Denn zu Besuch kommen jetzt auch unsere Bewohner und Bewohnerinnen aus Haus Nr. 25, die in eigenen kleinen Wohnungen leben. Sie beteiligen sich sehr gerne am Füttern, das heißt unsere Biotonne bleibt nun fast leer.
In Kürze hoffen wir auch auf Nachwuchs. 14 befruchtete Eier wurden gesichert und wir hoffen in der nächsten Woche, dass die Küken schlüpfen – sicherlich gibt es dann auch wieder neue schöne Fotos zu sehen.
Ein Brahma Huhn lässt sich gerne auf dem Arm von Judtih Schäfer streicheln
Wir machen das Beste für uns alle aus der momentanen Situation und wünschen uns, dass alle gesund bleiben und diese Zeit gut überstehen.
Anke Jockers für das ganze Team der Tagesstruktur